11. Juli 2025

Mit der Bonner Universitätsstiftung in Oxford Mit der Bonner Universitätsstiftung in Oxford

Teilnahme am ersten „Oxford-Bonn Doctoral Exchange Workshop“

Vom 12.06. bis 13.06.2025 fand am St. Anne’s College in Oxford der erste „Oxford-Bonn Doctoral Exchange Workshop“ statt.  Im Rahmen der akademischen Kooperation zwischen den Universitäten Oxford und Bonn organisierten Professor Stefan Talmon (Bonn) und Professor Antonios Tzanakopoulos (Oxford) eine zweitägige Veranstaltung, in der Doktoranden und Doktorandinnen beider Universitäten die Gelegenheit bekamen, ihre Forschung im Gebiet des Völkerrechts zu präsentieren und zur Diskussion zu stellen. Insgesamt fünf Doktorandinnen und Doktoranden der Uni Bonn erhielten Reisekostenstipendien der Bonner Universitätsstiftung und teilen nun ihre Erfahrungen in einem Reisebericht. 

Vernetzung im Fokus
Vernetzung im Fokus - Der erste "Doctoral Exchange Workshop" bot eine gute Grundlage für einen angeregten fachlichen Austausch. © Rohan Sinha/Uni Bonn
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Fünf Doktorandinnen und Doktoranden des Instituts für Völkerrecht an der Universität Bonn stellten den gegenwärtigen Stand ihrer Dissertationen vor. Die Themen umfassten den Einfluss von Inseln auf die maritime Grenzziehung, die exterritoriale Anwendung von Verträgen, das Recht der Staatenimmunität, die Übertragung allgemeiner Rechtsgrundsätze in das Weltraumrecht sowie Friedensverträge hinsichtlich der rechtlichen Hintergründe. Die Doktorandinnen und Doktoranden der Faculty of Law der Universität Oxford präsentierten ihre Arbeiten u.a. zur Regulierung landwirtschaftlicher Emissionen, zum Investitionsschutzrecht auf See, zum Recht der Nationalität, zu dem rechtlichen Konzept von Zwang im Völkerrecht und zum Prinzip der Nicht-Intervention. Die Themen wurden von allen Teilnehmenden und den anwesenden Professoren mit Neugier diskutiert, erörtert und kommentiert.

Besonders hervorzuheben ist dabei nicht nur die fachliche Exzellenz der Oxforder Doktorandinnen und Doktoranden, durch die eine tiefgehende Diskussion der genannten Fachrichtungen möglich war, sondern auch die Sozialisierung der Beteiligten in ganz unterschiedlichen Rechtssystemen. So hatten die Beteiligten unter anderem einen Hintergrund im Recht Taiwans, Libyens oder Großbritanniens, wodurch sich ganz unterschiedliche Zugänge zum Recht und bereichernde Diskussionen ergaben. 

Ebenfalls bot der Workshop ein umfangreiches soziales Rahmenprogramm, welches den Teilnehmenden Gelegenheit zum informellen Austausch gab. Die Bonner Doktoranden und Doktorandinnen erhielten nach Abschluss des ersten Veranstaltungstages von Herrn Prof. Talmon eine Führung durch das Christ Church College, das im Jahr 1546 von König Heinrich VIII. gegründet wurde und nahmen in der imposanten Christ Church Hall an einem festlichen „formal dinner“ teil. Mit dem Christ Church College lernten die Teilnehmenden ein zweites College der Universität Oxford kennen, welches eine gänzlich andere Tradition hat als das St. Anne’s College. Das formal dinner bot dahingehend auch die Möglichkeit zur Vernetzung. 

Den Abschluss der Veranstaltung bildete nach dem Ende des zweiten Veranstaltungstages eine Masterclass von Professor Sienho Yee von der China Foreign Affairs University in Beijing und u.a. Mitglied des Institut de Droit International. Prof. Yee war einzig für den Workshop aus Beijing angereist und hatte sich bereits zuvor rege an den Vorträgen und anschließenden Diskussionen der Teilnehmenden beteiligt. Sein abschließender umweltvölkerrechtlicher Vortrag trug den Titel „Self-drive, Inducement, and Compulsion: Co-progressive Climate Change Solutions and the Advisory Proceedings before the ITLOS and the ICJ” und hinterließ das Publikum mit einem optimistischen Gefühl für die Potenziale des Völkerrechts zur Bekämpfung des Klimawandels.

Der erste “Oxford-Bonn Doctoral Exchange Workshops“ bot den Teilnehmenden Inspiration, Anregung und Anreiz für die weitere Verfolgung und Fertigstellung ihrer jeweiligen Dissertationsvorhaben. Die Doktorandinnen und Doktoranden beider Universitäten beschlossen, den wissenschaftlichen Diskurs fortzuführen: Zunächst ist für das kommende Jahr ein Gegenbesuch der Oxforder Teilnehmenden geplant. Darüber hinaus wurden die Kontaktdaten ausgetauscht, um das Diskussionsformat auf regelmäßiger Basis im digitalen Raum weiterzuführen. Hierfür war es essenziell, dass wir uns vor Ort kennenlernen konnten: Nur so konnte eine Gemeinschaft geschaffen werden, die auch die Möglichkeit hat, langfristig zu bestehen. 

Wir möchten uns bei der Bonner Universitätsstiftung ganz herzlich für die Förderung dieses Forschungsaufenthalts durch ein Reisekostenstipendium bedanken.

Ein Reisebericht von Felicitas Gellrich, Fine Hartmann, Julian Alexander Schepers, Rohan Sinha und Sandra Werther

Die Doktorandinnen und Doktoranden stellten sich gegenseitig den derzeitigen Stand ihrer Promotionen vor
Die Doktorandinnen und Doktoranden stellten sich gegenseitig den derzeitigen Stand ihrer Promotionen vor - es folgten neugierige Diskussionen, Erörterungen und Kommentare. © Rohan Sinha/Uni Bonn

Jennifer Spang
Stabsstelle Stiftung und Fundraising I Bonner Universitätsstiftung
Dechenstraße 3-11
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Tel.: +49 228 73-1837
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