09. Dezember 2022

Vortrag beim nationalen Archäologie-Symposium in Guatemala Vortrag beim nationalen Archäologie-Symposium in Guatemala

Bonner Universitätsstiftung finanziert aus den Mitteln der Inge Doris Reitmeister und Margarete Flamme-Stiftung ein weiteres Reisestipendium.

Marie Botzet, Masterstudentin im Fach „Anthropology of the Americas“ in der Abteilung für Altamerikanistik des Instituts für Archäologie und Kulturanthropologie der Uni Bonn, konnte mithilfe der finanziellen Unterstützung der Bonner Universitätsstiftung an einem Archäologie-Symposium teilnehmen und dort sogar selbst vortragen und die Ergebnisse ihrer Forschung vorstellen. Das Symposium fand in der Zeit vom 18. bis zum 22. Juli 2022 in Guatemala statt. An ihren Erlebnissen lässt die Studentin uns in ihrem Reisebericht teilnehmen.

Die Maya Stätte El Chorro lieferte einige interessante Funde.
Die Maya Stätte El Chorro lieferte einige interessante Funde. © Marie Botzet/Uni Bonn
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„Am 22.07.2022 habe ich auf dem Simposio de Investigaciones Arqueológicas de Guatemala, dem nationalen Archäologie-Symposium Guatemalas, einen Vortrag zum Thema „Los Monumentos de El Chorro, Petén, Guatemala“ gehalten. Der Vortrag dauerte 30 Minuten und fand, gemäß den Vorgaben des Symposiums, auf Spanisch statt.

In diesem Vortrag präsentierte ich die Ergebnisse der Forschung im Rahmen meiner Masterarbeit zur archäologischen Maya Stätte El Chorro im äußersten Westen des Petén Departments, Guatemala. Als Basis für diese Forschung diente mir die Analyse und Neubewertung aller mir zur Verfügung gestellten Aufzeichnungen von anderen Forschenden und der Dokumentation meiner eigenen zwei Feldforschungen in der Stätte im September 2021 und März 2022.
Der Besuch im Jahr 2022 wurde von der Deutschen Altamerika Stiftung unterstützt. Ich hielt mich mit meinem Team vier Tage lang in El Chorro auf, um Tages-, Nacht- und Drohnenfotos aufzunehmen sowie Feldzeichnungen anzufertigen und Maße und GPS-Punkte der noch verbleibenden Monumente zu nehmen. Dabei wurde ich von Herrn Prof. Dr. Nikolai Grube und Alejandro Garay von der Universität Bonn sowie dem guatemaltekischen Archäologen Omar Schwendener unterstützt und begleitet. Kurzfristig schlossen sich uns auf eigene Kosten noch die zwei US-Amerikanischen Mediziner im Ruhestand, Leslie Martin und Peter Thornquist, an.
Dieser Besuch erlaubte mir, eine komplette Neuanalyse aller noch in der Stätte verbleibenden Monumente anzufertigen, inklusive neuen, digitalen Vektorzeichnungen und ein paar 3D-Modellen. Dies brachte einige neue Details hervor, die Licht in die bisher weitestgehend im Dunkeln liegende Geschichte der Stätte El Chorro brachte.

Meine Ergebnisse habe ich seitdem in drei Vorträgen vorgestellt: im obengenannten Symposium in Guatemala, im „Seminario Internacional de Epigrafía Maya“ (28.07.22) und in der Ringvorlesung der Abteilung für Altamerikanistik (07.11.22).
Außerdem habe ich einen Artikel dazu in der Zeitschrift Mexicon veröffentlicht und ein Beitrag in einem Sammelband des Symposiums befindet sich aktuell im Druck. Zudem habe ich meine Masterarbeit über die Ergebnisse meiner Forschung verfasst, bei der ich hoffe, sie im nächsten Jahr als Monographie veröffentlichen zu können.

Das Reisekostenstipendium der Universitätsstiftung hat einen Beitrag dazu geleistet, dass meine Reise nach Guatemala City zum Symposium und Seminar, in denen ich meine zwei Vorträge gehalten habe, überhaupt möglich war. Leider ist es für Studierende von außereuropäischen Studien schwierig und oft auch sehr kostspielig, an wichtigen Fachkonferenzen im Ausland teilzunehmen. In meinem Fall war die Teilnahme am Symposium für mich besonders wichtig, da ich mich im Übergang zwischen Master und Promotion befinde und es absolut notwendig war, meine Ergebnisse meinen Kolleg*innen und der Öffentlichkeit in Guatemala vorzustellen. Schließlich hat meine Forschung auch in Guatemala stattgefunden und sich mit dem Kulturerbe der Maya befasst.
Nach meinen Vorträgen haben sich zudem sehr angeregte Gespräche und Diskussionen mit anwesenden Kolleg*innen in meinem Forschungsfeld ergeben, die mich in meiner Analyse und Interpretation der Ergebnisse vorangebracht haben. Dadurch haben sich für die Forschung wichtige Beziehungen und Querverweise zu anderen Stätten in der Region ergeben, die weder mir noch meinen Kolleg*innen vorher bewusst waren und interessante Erkenntnisse lieferten.“

Ein Reisebericht von Marie Botzet

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